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Viel gut essen

von Sibylle Berg

Die Nerven liegen blank: Homo-Ehe, Migration, Bio-Gemüse, Euro- Krise, Feminismus – Reizthemen, die nicht nur die Stammtische und Internetforen zum Erbeben bringen. In der Gemengelage eines ständigen „Empört euch!“ monologisiert in „Viel gut essen“ ein moderner Jedermann, während er aus feinsten Zutaten für Frau und Sohn ein mehrgängiges Menü kocht. In ihrem neuesten Stück nimmt sich die vielfach ausgezeichnete Autorin Sibylle Berg der Gemütslage des deutschen (männlichen?) Mittelstands an. Gewohnt pointiert und böse-komisch lässt sie ihren Protagonisten über den Zustand unserer Gesellschaft klagen und führt uns die Funktionsweisen populistischen Denkens vor.

Sibylle Berg wurde 1968 in Weimar geboren und lebt heute als Autorin, Dramatikerin und Publizistin in Zürich und Tel Aviv. Ihre Romane und Theaterstücke wurden mittlerweile in rund 30 Sprachen übersetzt. Mittlerweise wurde sie für wohl alle großen deutschen Literaturpreise mindestens nominiert und erhielt unter anderen den Marburger Literaturpreis (2000), den Wolfgang-Koeppen-Literaturpreis (2008), den Friedrich-Luft-Preis 2016 (für „Und dann kam Mirna“), den Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis 2016 und den Publikumspreis in Mülheim (ebenso 2016).

Fotos von Peter Schlipf