Gmeyner
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Automatenbüfett

von Anna Gmeyner

Eva will sich umbringen, doch so weit kommt es nicht, denn Herr Adam rettet sie und nimmt sie mit in sein Wirtshaus. Dort ist Frau Adam der Boss und ein Automatenbüfett der letzte Schrei: Alle wollen Lachs und Jagdwurstbrötchen, Getränke oder Musik oder alles drei für ein paar Groschen. Ein ganzer Schwarm von närrischen, gierigen, versponnenen, eigennützigen und verarmten Bürgern sitzt regelmäßig im Vereinszimmer zusammen. Und als jetzt die Fremde noch die Fantasie der Männerrunde beflügelt, gelingt es Herrn Adam plötzlich, die anderen vom Traum einer Fischzucht-Industrie zur Rettung des Städtchens zu überzeugen.
Doch so rasch die Zustimmung gewonnen ist, so wenig beständig ist sie auch: Im Handumdrehen haben Frau Adam und ihr Lieblingskellner die Situation ins Gegenteil verkehrt und Eva steht wieder vor dem Nichts. Aber es hat sich etwas verändert.

ANNA GMEYNER (1902–1991) wuchs in einer jüdischen Wiener Anwaltsfamilie auf, lebte und arbeitete als Dramaturgin in Berlin und Edinburgh u. a. bei Erwin Piscator. Sie feierte erste Erfolge mit eigenen Theaterstücken, bevor das politische Exil sie nach Paris und London führte, wo sie Drehbücher und Romane verfasste. Gleich mit ihrem ersten Stück „Automatenbüfett“ erregte sie 1932 auf den großen Bühnen in Hamburg, Berlin und Zürich Aufmerksamkeit. Es spiegelt die neuen technischen Errungenschaften und ein reaktionäres Bürgertum, das der großen Rezession zu entgehen versucht, und den aufkeimenden Faschismus.